Wir haben den Schauspieler Simon Böer in Bonn besucht und mit ihm über seine Karriere und seine persönlichen Auszeiten gesprochen.
Simon, wir sitzen hier in dem Erlebnishostel BaseCamp Bonn. Was verbindet Dich mit dieser Location?
Kennengerlernt habe ich das BaseCamp durch den Besuch einer Vintage-Messe, die hier stattfand. Ich war sofort von dem Konzept und der liebevollen Ausstattung fasziniert. Irgendwie erinnert mich diese besondere Atmosphäre an ein Filmset.
Du hast Deinen Lebensmittelpunkt von Berlin nach Bonn verlegt. Was war der Grund hierfür?
Zwei Jahre Pendelei zwischen Berlin und Köln, dem Drehort der Serie „Herzensbrecher“, haben mich viel Energie gekostet und sind auch für das Familienleben nicht optimal. Mit dem Umzug nach Bonn habe ich die Pendelei daher deutlich verkürzt. Als gebürtiger Bonner kenne ich die Stadt und ihre Umgebung, meine Mutter lebt hier und auch meine Schwester. Bonn nehme ich als im besten Sinne entspannten, überschaubaren und unaufgeregten Ort wahr. Auch viele meiner Schulfreunde sind mittlerweile wieder zurückgekehrt.
Du bist berufsbedingt häufig unterwegs und übernachtest in verschiedenen Hotels. Was muss für Dich ein Hotel haben, damit Du Dich wohlfühlst?
Funktionalität oder Luxus sind für mich nicht ausschlaggebend. Mir sind ein persönlich geführtes Hotel und das Wohlfühl-Ambiente viel wichtiger. Man merkt sofort, ob etwas mit Herz geschieht. Bei längeren Aufenthalten, besonders im Winter, ist nach einem langen Drehtag eine Sauna toll.
Und wie sieht es aus, wenn Du privat mit Deiner Familie Urlaub machst?
Ein hoher Freizeitwert und ein kinderfreundliches Hotel sind uns wichtig. Das kann sowohl in einer ländlichen Umgebung als auch in einer Stadt sein. Und unser Hund ist natürlich auch immer mit dabei. Hotels mit großzügigen Wellness-Bereichen haben es uns besonders angetan.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag während der Dreharbeiten bei Dir aus?
„Normal“ gibt es in diesem Geschäft eigentlich nicht. Aber wenn man es mal ungefähr und grob umreißen will, beginnt ein Drehtag meist mit sehr frühem Aufstehen, Transfer zum Drehort, Maske, Kostüm, Textprobe und Action. Letzteres nicht selten bis in die Überstunden. Dabei fasziniert mich, wie reibungslos die verschiedenen Rädchen ineinandergreifen. Teamplay ist hier besonders wichtig. Nach Drehschluss steht dann noch meist das Textlernen für den nächsten Tag an.
Wie schaffst Du Dir Auszeiten und wobei entspannst Du?
Bewusstes Genießen, zur Ruhe kommen und sich auf die wichtigen Dinge besinnen – das Leben ist definitiv zu kurz, um sich Auszeiten zu versagen! Oft geht das bei mir einher mit digitalen Pausen. Angst etwas zu verpassen, wenn das Handy mal ausgeschaltet ist, habe ich dabei nicht mehr. Entspannen kann ich auch bei einem guten Buch oder einer Motorradtour mit meiner Harley durch die Eifel.
SIMON BÖER
Geboren und aufgewachsen ist Simon Böer in Bonn. Nach dem Abitur und Zivildienst studierte er Schauspiel an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam. Es folgten u.a. Engagements am Deutschen Theater Berlin und am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Seine Film- und TV-Karriere startete er zum Jahrtausendwechsel. Simon Böer ist verheiratet, hat eine Tochter und einen Sohn und lebt in Bonn. Kurze Auswahl Filme/Serien: Beutolomäus und der wahre Weihnachtsmann (2017), Herzensbrecher (2013-2016), SOKO München (2011-2016), Nymphomaniac (2013), Die Pfefferkörner (2010-2011), Lulu und Jimi (2009), Dinosaurier (2009), Devot (2003).
Foto groß (oben) © Jennifer Zumbusch. Das Interview ist erschienen in unserem Magazin Auszeit-Momente 2018